Creative Circular Cities

Creative Circular Cities – Citizens’ Lab

30.09. - 02.10.2024

Vom 30. September bis 2. Oktober veranstalteten die Kieler CCC-Projektpartner*innen –
Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein, Anschar GmbH und Zero Waste Kiel – einen
Workshop zum Thema Bürgerbeteiligung (Lab) in Kiel. Während des Labors arbeiteten die
Projektpartner*innen an der Verbesserung ihrer Pilotprojekte, lernten Tipps und Tricks von
inspirierenden Expert*innen und trafen engagierte Menschen aus der Praxis, die Aspekte der
Zirkularität als ihre Kernprinzipien integriert haben.

Im Jahr 2025 planen die am Projekt beteiligten Städte – Aarhus, Gdynia, Kiel, Riga, Tallinn
und Turku – verschiedene Formate, um Bürger*innen von einem ressourcenschonenden
Lebensstil zu überzeugen. Aktuell wird hierzu gerade ein eine Reihe von Workshops zum
Thema Kreislaufwirtschaft, zwei Festivals und eine Ausstellung über Kreislaufwirtschaft
konzipiert. Eine der zentralen Fragen, die während des Labors aufkam war, wie man
Bürger*innen von Themen der Kreislaufwirtschaft begeistert und ihr Interesse langfristig
aufrechterhalten kann.

In den Grundsatzreden gaben zwei Expert*innen – Vivian Doumpa (Stipo Griechenland) und
Jaakko Blomberg (Helsinki Urban Art) – Tipps zur Bürgerbeteiligung und stellten eine Reihe
von Praxis-Beispielen aus ihren Projekten vor.

Vivian Doumpa gab dabei Einblicke in das Projekt „Asphalt Art Kessariana“ in Thessaloniki,
Griechenland. In diesem wurden gezielt Bürger*innen bei der Neugestaltung der Straße
einbezogen, bei der Parkplätze durch urban Art Kunstwerke ersetzt wurden. Sie betonte dabei,
dass Stadtgestaltung immer verschiedene Aspekte der Raumnutzung beachten muss: die durch
Design gestaltete Hardware, die durch die Menschen kreiierte Software und die durch die
Verwaltung des Ortes bereitgestellte Orgware.

Jaakko Blomberg, Organisator des Helsinki Sauna Day, des Dinner Under the Helsinki Sky
und vieler weiterer kultureller Veranstaltungen, gab Einblicke und Beispiele dafür, wie die
Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung in den Mittelpunkt des kulturellen Lebens gerückt
werden können. Es sei dabei nicht wichtig, alles perfekt zu machen, sondern einfach
loszulegen und Spaß zu haben, so Jaakko.

Einen weiteren interessanten Vortrag hielt Selina Kahl, Zero Waste-Projektleiterin der
Landeshauptstadt Kiel. Sie zeigte, wie das städtische Vorhaben nur gemeinsam mit den
Bürger*innen erfolgreich die Abfallmenge reduzieren kann. Hierzu wurden bereits einige
Maßnahmen zur Bürgerbeteiligung umgesetzt wurden, u.a. eine Zero Waste-Haushalts-
Challenge.

Zusätzlich konnten sich die Teilnehmenden beim Besuch der Alten Mu einen Eindruck
verschaffen, wie vielfältig Kreislaufwirtschaft auf lokaler Ebene umgesetzt werden kann. So
stellte der Permakulturzentrum e.V. sein System der Wiederverwendung und Kompostierung
natürlicher Ressourcen dar und machte so deutlich, dass in der Natur alle Rohstoffströme
bereits geschlossene Kreisläufe sind. Anhand eines inspirierenden Vortrags zeigte die Werk
statt Konsum, wie eine offene Holzwerkstatt, Menschen dazu befähigen kann, Holzreste
kreativ weiterzuverarbeiten. Hier zeigten sich auch bereits erste Schnittstellen zur Riga, die
aktuell ein ähnliches Projekt planen.

Die Veranstaltung wurde von den Experten für Nachhaltigkeitskommunikation Maximilian
Mauracher und Cléo Mieulet (New Standard.s) moderiert, die für den Deutschen
Nachhaltigkeitspreis 2025 nominiert sind. Um die Veranstaltung nachhaltiger zu gestalten,
wurden die alle der während des Labors servierten Mahlzeiten aus Essensresten der lokalen
Organisationen Resteritter und foodsharing Kiel zubereitet.

Der letzte Workshop des CCC-Projekts im Jahr 2024 – das Strategy Lab – findet vom 3. bis 5.
Dezember in Tallinn statt. Er wird das Wissen aus allen Labs zusammenführen und den
Projektpartnern dabei helfen, eine langfristige Strategie für ihre Projekte zu entwickeln.
„Creative Circular Cities“ wird durch das Interreg-Programm der EU für den Ostseeraum
kofinanziert, um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft auf lokaler Ebene durch die
Einbeziehung des Kultur- und Kreativsektors und der Industrie zu fördern.