CCC-Partner formulieren in Turku wichtige politische Instrumente für die Kreislaufwirtschaft
Vom 10. bis 12. April fand in der finnischen Stadt Turku der erste Workshop (Policy Lab) statt, der sich mit verschiedenen politischen Ansätzen zur Einbindung des Kultur- und Kreativsektors und der Kultur- und Kreativwirtschaft (CCSI) in die lokale Kreislaufwirtschaft befasste. Die Teilnehmer*innen, die die Städte Aarhus, Gdynia, Kiel, Riga, Tallinn und Turku vertraten, untersuchten, wie Städte politische Instrumente nutzen können, um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu erleichtern, und erkannten die zentrale Rolle an, die Kommunalverwaltungen bei der Einbindung der Kultur- und Kreativwirtschaft spielen, um einen nachhaltigen Wandel voranzutreiben.
In ihrer Eröffnungsrede wies die Regionaldirektorin des dänischen Kulturinstituts, Lizaveta Dubinka-Hushcha, darauf hin, dass der Gedanke der Kreislaufwirtschaft, der im Mittelpunkt des CCC-Projekts steht, perfekt mit den nordischen Designprinzipien der Nachhaltigkeit, des Minimalismus und der Funktionalität übereinstimmt. „Die nordischen Länder sind seit langem für ihr Engagement für nachhaltiges Design bekannt, und die Ostseeregion ist in dieser Hinsicht ein Leuchtturm“, sagte Dubinka-Hushcha.
Die Bürgermeisterin von Turku, Minna Arve, hielt eine überzeugende Grundsatzrede, in der sie das unerschütterliche Engagement der Stadt für Nachhaltigkeit hervorhob. Für 2029 hat sich Turku zwei Ziele gesetzt: eine kohlenstoffneutrale Stadt zu werden und massiv in die Kultur zu investieren. „Kultur macht Freude, bringt Harmonie, stellt Themen zur Diskussion, aber sie ist auch eine sehr starke transformative Kraft in der Stadtentwicklung“, betonte Arve.
Der dynamische dreitägige Workshop wurde von den Kreislaufwirtschaftsexperten Vojtech Vosecky (The Circular Economist) und Marco Segovia (Circular Change) geleitet, die inspirierende Fachvorträge hielten und Gruppendiskussionen moderierten.
„Die Städte stehen im Zentrum der Klimakrise, aber auch im Zentrum der Lösung dieser Krise. [...] Die größte Herausforderung besteht darin, die Städte der Zukunft zu bauen, denn im Jahr 2050 werden 7 Milliarden Menschen in Städten leben. Stellen Sie sich all den Beton, das Glas, den Stahl und das Plastik vor – all die Ressourcen, die benötigt werden, um die künftigen Generationen unterzubringen. Wenn wir es auf die alte Art und Weise machen, werden wir es nicht schaffen, und der Planet wird es nicht verkraften“, sagte Vojtech Vosecky und betonte die Notwendigkeit eines neuen Ansatzes in Richtung Kreislaufwirtschaft.
Die Diskussionen und Aktivitäten im Politiklabor drehten sich um die Förderung einer effektiven Zusammenarbeit, die Stärkung des Engagements der Interessengruppen und die Umsetzung der Grundsätze der Kreislaufwirtschaft in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Die Teilnehmer*innen ließen sich von den Expertensitzungen, aber auch von den Diskussionen untereinander inspirieren und arbeiteten aktiv an der strategischen Neugestaltung politischer Rahmenbedingungen. Anhand von Fallstudien wie der Turku Circular Economy Roadmap und der Zero Waste Kiel Strategie erhielten die Teilnehmer*innen praktische Einblicke und Best Practices, die auf diesen Bereich zugeschnitten sind.
Das CCC Policy Lab markiert den Beginn einer spannenden Reise, denn es ist das erste von vier Labs, die in den am Projekt beteiligten Städten stattfinden sollen. Die folgenden mehrtägigen Workshops werden sich auf die Gründung von Unternehmen, das Engagement der Bürger*innen und die Entwicklung von Strategien konzentrieren, um die Kultur- und Kreativwirtschaft in den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft einzubinden.
CREATIVE CIRCULAR CITIES wird vom Interreg-Programm für den Ostseeraum der EU kofinanziert, um den Übergang zur Kreislaufwirtschaft auf lokaler Ebene durch die Einbeziehung des Kultur- und Kreativsektors und der Industrie zu fördern.
Weitere Informationen über das Projekt und aktuelle Informationen über zukünftige Veranstaltungen finden Sie auf unserer Website interreg-baltic.eu oder Sie können sich direkt mit uns in Verbindung setzen.
Andra Jakoviča/ Übersetzung Kirsten Müller